20.000 Stimmen für das Fahrrad
Vor 40 Jahren gründeten neun Fahrradverrückte den ADFC Berlin. Heute sind wir 20.000 Menschen, die sich für das Fahrrad und die Verkehrswende starkmachen.
Es war ein Tag im Frühsommer, als neun Frauen und Männer in die Moabiter Huttenstraße kamen, den „Discount“-Fahrradladen betraten, um in einer allerersten offiziellen Sitzung den ADFC Berlin zu gründen. Das Datum des Tages: 14. Juni 1983, vor genau 40 Jahren also. Das Ziel der Neun: „Ein verkehrspolitisches Sprachrohr des nichtmotorisierten Straßenverkehrs zu werden, an dem auch die Verkehrsplaner in den Verkehrsausschüssen nicht mehr vorbeikommen“, so hieß es in der Ausgabe Null der Radzeit. Konkret sollte sich der ADFC Berlin für ein sicher zu befahrendes Fahrradnetz einsetzen, für Verkehrsberuhigungen, für „Straßen nach menschlichem Maß“ und ein radfreundliches Verkehrsklima.
Seitdem ist viel passiert. Stolz dürfen wir verkünden, dass aus den neun Gründungsmitgliedern in diesem Monat 20.000 Mitglieder geworden sind. Das sind 20.000 Stimmen, die sich für die Verkehrswende in Berlin einsetzen. 20.000, die dafür streiten, dass Radfahrende in Berlin sicher, zügig und bequem unterwegs sein können. „Wir danken diesen 20.000 für ihr Vertrauen in uns“, sagt Eberhard Brodhage, Vorsitzender vom ADFC Berlin.
Anfang der 1980er Jahren waren die Zeitungen voll mit Berichten über Umweltskandalen: das große Waldsterben, die Dioxinverseuchung und die Diskussion über Sinn und Unsinn von Atomkraft. In den Städten zeigte sich mehr und mehr das stinkende, laute und gefährliche Ausmaß einer ausschließlich autogerechten Verkehrsplanung. Das Auto hatte Vorrang und selbst durch Kieze sollten Autobahnen gebaut werden. Radfahrende wiederum wurden an den Rand und auf die Gehwege gedrängt. Dieser kleine, damals unbedeutende Vereinsgründung einer Handvoll Radfahrender traf einen Zeitgeist. Ungefähr zur selben Zeit traten an: der VCD, der BUND, die Grüne Liga, die Stiftung Naturschutz Berlin und der Fuss e.V. Ein Ruck ging durch die Stadt, dass es so nicht weiter gehen konnte.
Viel hat sich seitdem getan. Sicherheit von Radfahrenden wurde in den 1980er zum ersten Mal Thema. Der Verein brachte einen Fahrradstadtplan mit guten und sicheren Fahrradrouten heraus, setzte sich außerdem für die Fahrradmitnahmen in öffentlichen Verkehrsmittel ein, organisierte jährlich hunderte Radtouren in die Natur, die Sternfahrt wurde zur jährlichen Großdemonstration mit mehreren zehntausend Teilnehmenden. Nach und nach zeigte auch die Lobbyarbeit Erfolg und die Situation von Radfahrenden verbesserte sich, Einbahnstraßen wurden für Radfahrende eröffnet, es gab mehr und mehr Radwege, ein Velonetz wurde erarbeitet. An dem Mobilitätsgesetz, das 2018 verabschiedet wurde und das 2350 Kilometer Radwege vorsieht, hat der ADFC Berlin maßgeblich mitgearbeitet.
All das feiern wir.
Wir sagen Danke, an alle, die uns auf dem Weg begleitet haben.
Und wir machen weiter, damit es in Berlin endlich eine wirkliche Verkehrswende gibt.
Die Historie, Kampagnen und Erfolge:
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