Arbeitsgemeinschaft Radverkehr Fahrradfreundliche Kommunen in Brandenburg
Oranienburg soll Mitglied werden
Am 19. Mai wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrskongresses in Potsdam auf Initiative des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) die Arbeitsgemeinschaft „Fahrradfreundliche Kommunen Brandenburg“ (AGFK Brandenburg) offiziell ins Leben gerufen. Vorbereitet wurde der geplante Gründungsakt durch einen beim MIL angegliederten projektbegleitenden Arbeitskreis, dem verschiedene Kommunen und Landkreise angehörten. Dieser Arbeitskreis hatte die Aufgabe, den an die Landesregierung erteilten Auftrag zur Bildung einer Arbeitsgemeinschaft „Radverkehr brandenburgischer Kommunen“ zu gründen, um das Land noch fahrradfreundlicher zu gestalten. Hierzu wurde unter Leitung der Stadt Treuenbrietzen und fachlicher Begleitung des MIL im Sommer 2014 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die im Ergebnis die Gründung einer entsprechenden Arbeitsgemeinschaft empfiehlt. Die Studie zeigt u. a. an positiven Beispielen anderer Bundesländer, in denen es bereits Arbeitsgemeinschaften gibt (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Baden-Württemberg, Bayern), dass mit der Einrichtung einer kommunalen AG Radverkehr ein Arbeitsinstrument geschaffen werden kann, mit dem die Zusammenarbeit verschiedener Akteure mit unterschiedlichen Interessen deutlich effizienter gestaltet werden kann.
Mit der Gründung der AGFK wird ein weiteres wichtiges Signal für ein fahrradfreundliches Brandenburg gesetzt. Die AGFK soll die Kommunen in Sachfragen unterstützen und konkrete Initiativen und Handlungsempfehlungen einbringen.
Da die Stadt Oranienburg in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen zur Förderung des Radverkehrs unternommen hat und im Rahmen des letztjährig durchgeführten Fahrradklimatestes bundesweit ein beachtlich gutes Ergebnis erzielt hat, wurde Oranienburg vom MIL als Teilnehmer des Gründungskreises der AGFK eingeladen. Über die endgültige Mitgliedschaft wird aber die Stadtverordnetenversammlung am 11. Mai zu beschließen haben, da diese mit einem finanziellen Aufwand verbunden ist.
Zusagen, an der AG teilzunehmen, liegen bislang vor von den Städten Treuenbrietzen und Frankfurt (Oder) sowie von den Landkreisen Barnim, Dahme-Spreewald, Potsdam-Mittelmark und Teltow Fläming vor. Weitere Kandidaten sind die Städte Potsdam, Eberswalde, Luckenwalde, Neuruppin und Perleberg sowie die Landkreise Märkisch-Oderland und Spree-Neiße.
Seitens der Stadtverwaltung wird eine Mitgliedschaft angeraten, da der direkte Kontakt zum MIL dazu beitragen könnte, dass dringende Radwegeprojekte zügiger umgesetzt werden und Zuwendungen zur Förderung des Radverkehrs zielgerichtet in die Stadt Oranienburg fließen (aktuell ist ein Förderprogramm zur Instandsetzung von Radwegen in Vorbereitung). Darüber hinaus ist der interkommunale Fachaustausch zu radverkehrsrelevanten Themen, die im Rahmen des Fahrradklimatests von den Oranienburger Teilnehmern angemerkt wurden (z. B. Fahrradparken am Bahnhof, Winterdienst, Verkehrsverhalten) für die künftige Verkehrsplanung der Stadt von Bedeutung.