Gutes Fahrradklima in Brandenburg?
Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatest 2012 für die Kommunen in Brandenburg
Regionalkonferenz am 14.03.2013 von 16.00 bis 18.00 Uhr
im Schloss Oranienburg, Haus 1, Konferenzraum (1.201)
Im Herbst 2012 beurteilten im Rahmen des ADFC-Fahrradklimatest 2012 deutschlandweit fast 80.000 Radfahrer die Radfahrbedingungen in ihrer Stadt. Die Auswertung dieses Tests liegt seit dem 1. Februar vor und wird nun auf diversen Regionalkonferenzen präsentiert.
Auf der Veranstaltung sollen Methodik und Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests für die Teilnehmerkommunen in Brandenburg vorgestellt und diskutiert werden. Im Vordergrund steht dabei, wie die Ergebnisse interpretiert und für eine effektive Radverkehrsförderung genutzt werden können.
Die gemeinsame Veranstaltung der Stadt Oranienburg und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) richtet sich an Fahrradbeauftragte und Verkehrsplaner, Journalisten und an alle, die an der Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit der Städte und Gemeinden in Brandenburg interessiert sind.
Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:
- 16:00 Uhr Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Oranienburg,
Hans-Joachim Laesicke - 16:15 Uhr Methodik und Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatest 2012 in Brandenburg,
Thomas Böhmer, ADFC-Bundesverband - Bewertung der Ergebnisse aus lokaler Sicht,
Dirk Israel, ADFC Landesvorsitzender Brandenburg - 17:15 Uhr Diskussion
- Ende: ca. 18:00 Uhr
Trotz zahlreicher Einladungen nahmen leider nur Oranienburger und Vertreter der Städte Brandenburg und Liebenwalde teil. Daher zusammengefasst nur zum Fahrradklima in Oranienburg.
Die Stadt Oranienburg erreicht unter den 252 Teilnehmerstädten bis 100.000 Einwohner bundesweit den 49. Platz. Mit der Note 3,37 belegt sie in Brandenburg deutlich vor Königswusterhausen und Eberswalde den 1. Platz und ist somit „ fahrradfreundlichste Stadt“ in Brandenburg. Abgeschlagen sind Brandenburg/Havel und Frankfurt/Oder.
Die Präsentation durch den ADFC Bundverband gab Aufschluss über das landesweite Ergebnis und speziell für Oranienburg.
Sehr viel wurde in den letzten Jahren für den Radverkehr getan, kommentierte der Bürgermeister das Ergebnis seiner Stadt. Den größten Anteil daran hat der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur im Zuge der Landesgartenschau, zur Freude der Radfahrer. „Radfahren macht Spaß“, das sahen die Oranienburger auch so und gaben die Note gut. Natürlich haben die radtouristischen wie auch die radverkehrsfördernden Maßnahmen in der Stadt einen wesentlichen Anteil am Ergebnis, zahlreiche Beispiele nannte er.
Im Vergleich zum Test 2005 gab es bei den Kriterien „Erreichbarkeit des Stadtzentrums, zügiges Radfahren, geöffnete Einbahnstraßen und Wegweisung“, 2012 eine Note besser. Während „die Führung an Baustellen, Fahrraddiebstahl und Winterdienst auf Radwegen“ wesentlich schlechter bewertet wurde.
Die in der Präsentation angesprochenen offenen Fragen in Oranienburg waren vorab von der ADFC Ortsgruppe mit der Stadt geklärt worden, so dass es auf jede Frage auch eine Antwort gab.
Wunsch nach Grünvorlauf für Radfahrer an Ampeln
Hinweis korrekt, wird geprüft, wo möglich, umgesetzt !
Kritik an zugestellten Radwegen
Empfehlung, konkrete Hinweise an das Ordnungsamt.
Unnötige Höhenversätze der Radwege an Einmündungen von Ausfahrten und Straßen
Hinweis korrekt, in der Regel handelt es sich um Altanlagen, bei Neuanlagen findet man es eher selten.
Wunsch nach Polizeikontrollen bei regelwidrig fahrenden Radfahrern
wir halten eine Kooperation zur Aufklärung sinnvoll, Bußgeld bei Regelverstößen durch Radfahrer angebracht, mit der Verkehrserziehung sollte bereits in der Schule begonnen werden.
Lob für Fahrradwächter an den Bahnhöfen Lehnitz und Oranienburg
das ist eine gute Sache, dennoch ist die Diebstahlquote gestiegen
Radabstellplätze am Bahnhof zuwenig und schlecht beleuchtet
leider kurzfristig keine Chance auf Änderung
Wurzelaufbrüche am Radweg Lehnitzstraße
korrekt, die Abordnung der Benutzungspflicht sollte geprüft werden, die Sanierung des Radweges ist notwendig.
Gemeinsamer Fuß- und Radweg an der Bernauer Str. nicht geeignet für Schülerverkehr
gemeint ist der gemeinsame Fuß- und Radweg Koblenzer- und Kölner Straße, das Tiefbauamt prüft
Radweg zwischen Oranienburg und Wandlitz lange versprochen
Entscheidungen von zentraler Stelle stehen weiter aus, es fehlt das Geld !
Ortsdurchfahrt Schmachtenhagen gefährlich
seit 2005 gemeinsames Thema (ADFC /Stadt) derzeitiger Stand : die Fahrbahnbreite für die Markierung eines Angebotsstreifens ist nicht gegeben, es ist maximal eine einseitige Markierung denkbar, Anhörung durch den Landkreis (Straßenverkehrsbehörde) soll in Kürze erfolgen.
Fehlende Radwege Stralsunder Straße bahnhofsseitig
darüber wurde mehrfach gesprochen, angesichts des hohen Fußgängerverkehrs hat sich die Stadt entschlossen zugunsten der Geschäfte breite Gehwegflächen zu schaffen (Platz für Werbeaufsteller) Für bauliche Radverkehrsanlagen reicht der Platz nicht aus, auch auf der Straße nicht. Der Radfahrer soll die Straße benutzen, er darf den Fußweg benutzen.
Fehlende Reinigung und Schneeberäumung des Radweges zwischen Lehnitz und Borgsdorf
berechtigte Kritik am Winterdienst, für die Schneeberäumung auf dem Radweg zwischen Lehnitz und Borgsdorf ist die Stadt allerdings nicht verantwortlich.
Die Ortsgruppe nimmt sich der noch offenen Fragen aus dem Klimatest an und äußert sich wiederum auf ihren Online-Seiten.
Bleibt zu hoffen, dass alle Verantwortlichen die richtigen Schlüsse aus dem Fahrradklimatest ziehen und weitere Schritte zum Fahrrad als Verkehrsmittel der Zukunft gegangen werden.